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Das SIO2SD ist ein kleines Gerät, das an die SIO (Serial IO) Schnittstelle von Atari 8-Bit Rechnern angeschlossen wird. An diese Schnittstelle werden auch die meisten anderen Atari-Peripheriegeräte angeschlossen, z.B. das 1050 Diskettenlaufwerk, diverse längst vergessene Druckermodelle und das 850-Interface.
SIO2SD simuliert Diskettenlaufwerke, indem es Disk-Images oder einzelne Programme auf einer SD-Karte dem Atari so vorsetzt, als wären diese auf einer Diskette in einem echten Laufwerk.
Damit lässt sich in etwa so komfortabel arbeiten wie mit einem Emulator, nur eben mit echter Hardware, echtem SIO Gepiepse und echtem Atari-Computer .
Erwerben kann man so ein Teil unter [2]
SIO2SD ist in zwei Versionen erhältlich, einmal nur die Platine wie ich sie habe und einmal in einer mehr als doppelt so teuren Version im Gehäuse mit SIO-Stecker und prall gefüllter SD-Karte.
Da ich das angebotene Gehäuse häßlich fand und vor allem den Preis deutlich zu hoch, habe ich mich zu der Platinenversion entschieden, die jedoch als Anschlüsse nur Schraubklemmen bietet. Glücklicherweise habe ich vor einiger Zeit fünf SIO Kabel günstig bei ebay erstanden, deshalb konnte ich eines opfern (d.h. durchschneiden) und die einzelnen Adern anklemmen.
Hier die Belegung und Farben der einzelnen Adern bei meinem Kabel - das kann bei jedem anders sein!
Schraubklemmen von links nach rechts:
o Grün - Data Out - SIO Pin 5 o Orange - Data IN - SIO Pin 3 o Lila - Command - SIO Pin 7 o Blank (ohne Isolierung) - Masse - SIO Pin 4 o Blau - +5V - SIO Pin 10
Die Tasten des SIO2SD in aktueller Version sind wie folgt angeordnet:
K1 K2 K3 K4 Shift O O O O O
Tasten | Aktion | Beschreibung |
K1 SHIFT-K1 | aktuelles Laufwerk wählen | D1, D2,..,D15,V1,... (bis zum ersten freien virtuellen Laufwerk). Auf das aktuelle Laufwerk beziehen sich alle Aktionen. Das aktuelle Laufwerk wird mit dessen Inhalt in der oberen Displayzeile angezeigt. |
K2 SHIFT-K2 | aktuellen Ordner / Datei wählen | Auf die aktuelle Datei beziehen sich alle Aktionen. Der aktuelle Datei- der Ordnername wird in der unteren Displayzeile dargestellt. |
K3 | übergeordneter Ordner | Eine Ebene höher, cd .. |
SHIFT-K3 | Dem aktuellen Laufwerk ein Image eines virtuellen Laufwerks zuweisen | Zum Beispiel: D1 -> V1 -> V2 -> ... -> D1, etc. |
K4 | Ordner öffnen / Datei "einlegen" | Aktuellen ordner öffnen, bzw. aktuelle Datei in aktuelles laufwerk "einlegen" |
SHIFT-K4 | Auswerfen / leeres Image erzeugen | Das aktuelle Laufwerk ausschalten (Disk auswerfen), sofern eine Datei "eingelegt" ist beim ausgeschalteten Laufwerk (das Display zeigt "OFF") eine neue ATR Datei erstellen (das Display zeigt "EMPTY") ACHTUNG! Das Laufwerk muss noch vom Atari DOS formatiert werden. |
SHIFT (Doppelklick) | SETUP Modus | Setup-Modus aufrufen |
Das SIO2SD verwaltet 16 virtuelle Laufwerke V1-V16, die physikalischen Laufwerken (D1-D16) zugeordnet werden können. Damit kann man sich aus den hunderten Disk-Images, die sich auf der SD-Karte tummeln die am häufigst benötigten quasi als "Favoriten" markieren. Da das SIO2SD alle Zuordnungen auf der SD-Karte in einer Config-Datei speichert, bleiben diese Zuordnungen so lange erhalten bis man sie wieder entfernt.
Beispiel:
V1:
ist TurboDos.ATR
zugeordnet, V2:
ist Diskcopy.ATR
zugeordnet.
Diese Zuordnungen bleiben nach Ausschalten erhalten.
Um nun das Turbo-Dos zu starten braucht man nur K1
beim Einschalten gedrückt zu halten. Genau so funktioniert es mit K2
und Diskcopy
. So kann man sich die vier am häufigsten benötigten Disks auf die vier Tasten des SIO2SD legen.
Klingt zwar praktisch - ist es aber nicht. Es sei denn man kann die Option
-Taste des Ataris gleichzeitig mit einer der Tasten des SIO2SD mit einer Hand drücken, was nur funktioniert wenn das SIO2SD in das Atari 800XL-Gehäuse eingebaut wurde. Die andere Hand braucht man schließlich um den Computer einzuschalten.
Daraus schließe ich, dass es sich bei den Entwicklern um dreiarmige Wesen handeln muss. Oder dass sie eine extrem lange und feste Nase besitzen, die sich zum Drücken der Option-Taste eignet, ansonsten kann ich mir so einen Ergonomie-Schwachsinn nicht erklären.
Eine Erleichterung ist es trotzdem, denn man kann jederzeit mit SHIFT-K3
die belegten virtuellen Laufwerke (also die favoriten-Images) "durchtickern", bis man den gewünschten Favoriten gefunden hat und sofort ist das Image im aktuellen Laufwerk eingelegt. Klingt jetzt erstmal kompliziert - ist es aber nicht.
Beispiel:
V1:
ist TurboDos.ATR
zugeordnet, V2:
ist Diskcopy.ATR
zugeordnet.
IN D1: ist noch AgentUSA.atr
gemountet. Das Spiel ist beendet und als nächstes soll Diskcopy gestartet werden. Das Display zeigt
D1:AgentUSA.atr
in der ersten Zeile an.
Nach einem Mal SHIFT-K3
drücken steht im Display
D1<TurboDos.ATR
Nach zwei Mal SHIFT-K3
drücken steht im Display
D1<Diskcopy.ATR
Diskcopy.ATR befindet sich nun in D1:, es kann sofort neu gebootet werden.
Im Setup des SIO2SD lassen sich einige Dinge einstellen. Man gelangt durch einen Doppelklick auf die SHIFT
-Taste dorthin.
Im Setup-Menü zeigt das Display zunächst "cfg tool mode" in der 2. Zeile an.
Tasten | Aktion | Beschreibung |
K1 SHIFT-K1 | Einstellungspunkt wählen | Wählt die Einstellung aus die verändert werden soll |
K2 SHIFT-K2 | Einstellungswert wählen | Aus den möglichen Einstellungswerten einen auswählen |
SHIFT-K3 | Firmware-Update | fürhrt ein Firmware-Update durch, dazu muss sich eine entsprechende Datei auf der SD-Karte befinden |
SHIFT (Doppelklick) | SETUP Modus beenden | Setup-Modus beenden und Einstellungen speichern |
Mögliche Werte:
Hier lässt sich Datenübertragungsrate der SIO-Schnittstelle festlegen. Standard ist off
und meint 19200 Bits/sek. Die höchsten Raten sind nur mit Hardwaremodifikationen zu erreichen, da die Signale vom Rechner nicht die nötige Flankensteilheit besitzen. Bei mir funktioniert 81353.30 $04
stabil. Funktioniert nur mit gepatchtem OS-ROM oder topdrive=on
(nächster Punkt)
Mögliche Werte:
Die schnelle Übertragungsrate aus dem vorherigen Menüpunkt ist nur mit einer Betriebssystemanpassung des Atari zu erreichen. Wer kein gepatchtes ROM in seinem Rechner hat kann die schnellen IO-Routinen auch vom SIO2SD nachladen.
Besitzer einer 1050-Floppy mit Turbomodul von Bernhard Engl kennen das: Diskettenhebel offenlassen und booten: schnelle IO-Routinen werden geladen.
Beim SIO2SD ist es genauso. Ist dieser Menüpunkt aktiviert lädt SIO2SD immer die schnellen IO-Routinen.
Ganz einfach: Die Routinen liegen irgendwo im knappen Speicher des Atari. Lädt sich ein Programmm zufällig in den gleichen Speicherbereich, bricht das Laden ab und der Rechner hängt sich auf.
Mit anderen Worten: Es laufen nicht alle Programme mit schneller IO. Schade nur dass man zum Abschalten der Routinen komplziert in dieses Config-Menü gehen muss. Ich würde mir wünschen dass man das z.B. durch Drücken von HELP beim Booten umgehen könnte.
Mögliche Werte:
Hier kann man einstellen wie man in das Konfigurator-Tool gelangt. Das Configurator-Tool ist ein spezielles Programm namensSio2SD.xex
womit man die Verzeichnisse auf der SD-Karte durchwühlen, und Programme und Images echten und virtuellen (D: und V:) Laufwerken zuweisen kann.
Eine etwas holprige deutsche Anleitung finden Sie unter [1].
Sio.xex
muss nicht zwingend der Konfigurator sein, es kann auch ein atr-Image Ihrer Lieblingsspiele sein oder eine DOS-Disk.
Mögliche Werte:
Hiermit lässt sich einstellen wann die LEDs des SIO2SD aufleuchten sollen. Nett, aber sinnfrei.
Mögliche Werte: 0-3
Lt. Anleitung soll dies die Device-ID des konfigurator Images sein, ich habe keine Ahnung wozu das gut ist.
tbc...
[1] SIO2SD Configurator Software und dt. Anleitung
[2] Lohtharek - verkauft SIO2SD und diverse andere Erweiterungen