Allgemein
Knowledge Base
- Neue Struktur (In Arbeit)
- Computertechnisches
Community
Privat
Ich (Elsni) habe es gatan, ich habe Gentoo Linux auf einem Sony Vaio N505X installiert. Das Notebook ist zwar nicht mehr ganz das neueste, hat aber in all den Jahren, die ich es besitze mir treue Dienste ohne Ausfälle geleistet.
Es war vorher eine Suse Linux 8.1 Installation vorhanden, die aber noch so ihre Probleme mit der Hardware des Gerätes hatte. SUSE ist außerdem recht träge und läßt sich schlecht aktuell halten, Gentoo ist hier die bessere Wahl, zudem kostenlos.
Die Windows-Partition wird gebügelt, denn sie ist überflüssig. Eine fat32 Datenpartition ist noch vorhanden und wird erstmal nicht angetastet.
Das Notebook hat ein erstklassiges Soundsystem (kein Rauschen, Brummen oder Knistern) und eignet sich deshalb auch ganz hervorragend als mobiler mp3-Player, zudem ist es gerade eben schnell genug um DivX-Movies abzuspielen.
Tja, die Frage ist berechtigt. Mittlerweile gibt es extra Distributionen für betagte Rechner wie z.B. Puppy Linux oder auch Damn Small Linux. Beides habe ich ausprobiert und beides hat mir nicht gefallen. DSL versteht sich als fast reine Live-CD. Man kann es zwar auf Platte installieren jedoch gibt es keine einfache Möglichkeit das System zu aktualisieren. Puppy ist ganz nett vorkonfiguriert, hat eine eigene Paktverwaltung, benötigt aber nach nacharbeiten, so wird z.b. die USB-Maus nicht erkannt.
Davor habe ich Xubuntu getetstet, welches aber auf dem Vaio noch deutlich zu träge ist. XFCE ist mittlerweile auch zu einem relativ fetten Windowmanager geworden. Fluxbuntu ist z.Z. noch im Beta-Stadium.
Also back to the roots: Gentoo. Wenn man schon händisch konfigurieren muss, dann bitte richtig. Nur so bekomme ich die maximale Performance aus dem System heraus und kann mir den Windowmanager aussuchen. Zur zeit tendiere ich zu fluxbox (oder doch fvwm?), aber das soll jeder für sich entscheiden. Einen überblick über die existierenden Windwomanager gibt diese Site: http://xwinman.org/
Auf der vorhandenen SUSE-Installation (kernel 2.4.19-4GB) sind folgende Module funktionsfähig:
Wobei die Netzwerkkarte allerdings Initialisierungsprobleme mitbringt. es muß zweimal ifup eth-pcmcia-0
ausgeführt werden, damit es funktioniert.
Prinzipiell ist beim Vaio ohne Zusatzhardware und Tricks nur eine Stage 3 Installation möglich, da im einzigen PCMCIA-Schacht das CD-Rom herumlungert und sich Sony eine eingebaute Ethernetschnittstelle gespart hat. Wir sind also zunächst offline - ein höchst beunruhigendes Gefühl...
Dem Kernel müssen zwingend Bootparameter mitgegeben werden, da das PCMCIA-CD-Rom hardwaretechnisch etwas merkwürdig angebunden ist. Es funktioniert nämlich nicht mehr wenn ein pcmcia-Treiber geladen und plötzlich eine vermeintliche PCMCIA Karte erkannt wird. ACPI muss ebenfalls ausgeschaltet werden damit das CD-Laufwerk vom kernel gefunden wird. Die Bootparameter funktionieren ebenfalls für andere Linux-Distributionen die ich vorher ausprobiert habe, wie Puppy-Linux, DSL und Xubuntu
Das muß natürlich in einer Zeile eingeben werden. Nun bootet die Gentoo-CD sauber durch. Wenn wir zwischendurch vergessen haben die deutsche Tastaturbelegung einzuschaltern holen wir dies nach Erscheinen der bootpromptes nach:
Ab jetzt folgen wir mit ein paar kleinen Abweichungen der hervorragenden Gentoo Installationsanleitung
Partitionieren mit fdisk
:
Mein Vaio ist mittlerweile mit einer entspannenden 40GB-Platte ausgestattet, was natürlich etwas Spielraum läßt. Gentoo sollte mindestens 2GB bekommen um sich wohlzufühlen.
Ich habe mich dazu entschlossen, eine einzige 6GB Primärpartition anzulegen (/dev/hda1). Swap-Partition ist dev/hda2 mit knapp einem GB Größe. Die in der Installationsdoku verwendete Boot-Partition lassen wir auch weg, denn die Hauptpartition wird als ext2
formatiert.
Bei mir ist die Linux-Partition /dev/hda1
. Das muß bei nachfolgenden Befehlen natürlich entsprechend ersetzt werden, sollte die Root-Partition nicht die 1. Primärpartition sein.
Ext2-Dateisystem und swap anlegen:
Mounten der Root-Partition:
Swap-Partition aktivieren
Boot-Verzeichis anlegen (hier kommt der Kernel rein nebst Dateien für den Bootloader usw.):
In das Installationverzeichnis wechseln
Achtung ab hier ALT - muss überarbeitet werden (wirds auch )
tar -xvjpf /mnt/cdrom/stages/stage3-i686*.tar.bz2
tar -xvjf /mnt/cdrom/snapshots/portage-*.tab.bz2 -C /mnt/gentoo/usr
cp /mnt/cdrom/distfiles/* /mnt/gentoo/usr/portage/distfiles/
make.conf
eintragen. Wir haben zwar noch kein Netzwerk, aber der Zustand soll nicht so bleiben. In der Installationsanleitung wird das tool mirrorselect
verwendet, was bei mit aber in jedem Fall nur Müll in die make.conf
schrieb. Deshalb gebe ich ein paar schnelle Mirrors direkt an:nano -w /mnt/gentoo/etc/make.conf
GENTOO_MIRRORS"ftp://ftp.uni-erlangen.de/pub/mirrors/gentoo http://gentoo.mirror.sdv.fr"
mnt -t proc none /mnt/gentoo/proc
chroot /mnt/gentoo /bin/bash
env-update; source /etc/profile
ln -sf /usr/share/zoneinfo/CET /etc/localtime
fstab
setzen:nano -w /etc/fstab
/dev/BOOT
und /dev/SWAP
aus (shift-3), ändern /dev/ROOT
in unsere Rootpartition (also /dev/hda2
) und fügen, wenn erwünscht u. vorhanden die Windows-Partitionen hinzu, so daß sie beim Booten gemountet werden. Das soll hier aber nicht erklärt werden.
emerge vanilla-sources
Nun wird's nett. Wir wollen einen Linux-Kernel kompilieren, der zu unserem Vaio passt. Ich werde allerdings nur die Optionen darlegen, die für die Vaio-Hardware wichtig sind, alles andere kann nach eigenem Gusto entschieden werden.
cd /usr/src/linux
make menuconfig
Konfigurationen:
Code Maturity... / Prompt.. [*]
General Setup / ACPI Support / ACPI Support [*]
und die ersten 5 als Modul (AC/Battery/Button/Fan/Processor/Thermal Zone)
General Setup / PCMCIA-Support [M] / CardBus Support [*]
General Setup / PCMCIA-Support [M] / i82365 compatible Support [*]
General Setup / PCI-Hotplug Support <M>
Block devices / Loopback <M>
ATA/IDE/... / Block Devices /
Bei IDE-Chipsatz können alle raus außer Intel PIIXn
SCSI-Support [M]
als modul, brauchen wir für USB-Massenspeicher (Floppy, Sticks usw.)
IEEE 1394 (FireWire) [M]
Benötigt man um z.B. einen DV Camcorder anzuschließen. Ich habe alles was im entferntesten damit zu tun hat als Modul eingebunden. Ob es wirklich funktioniert habe ich nicht ausprobiert. Ich besitze zwar einen entsprechenden DV-Camcorder, aber das Vaio ist für den Videoschnitt doch etwas zu schwachbrüstig.
Network Device Support /
Hier muß man die vorhandene Karte als Modul anwählen. Achtung: Einige PCMCIA-Karten funktionieren mit den entsprechenden PCI-Treibern (z.B. Karten auf Realtek 8139-Basis, wie meine), für andere PCMCIA-Karten gibt es eine eignene Sektion weiter unten.
IrDA Subsystem
Keine Ahnung, habe ich weggelassen, brauche ich nicht - vielleicht spater, dann wird das hier ergänzt
Input Core Support
Sollte man als Module einbinden, wenn man stöpselbare USB-Geräte hat.
Character Devices / AGP-Support
abschalten, der Grafikchip des Vaio ist über PCI angebunden.
Character Devices / Direct Rendering Manager
abschalten, wir haben keine 3D-Karte.
Character Devices / Sony Vaio Programmable IO Device <M>
Character Devices / Mice / Mouse Support [M] / PS/2 mouse [*]
Das Touchpad ist intern eine PS/2 Maus.
File Systems / /dev file system support [*]
Wird von Gentoo benötigt
Console Drivers / VGA-Text-Cnsole / Support for frame-Buffer devices [*] / NeoMagic <*>
Sound / Sound Card support <*>/ OSS sound Modules <M> / Yama YMF7xx PCI <M>
USB Support / Support for USB <*> / Preliminary USB device Filesystem [*]
USB Support / Support for USB <*> / UHCI Alternate Driver <*>
Dann die USB-Geräte anhaken die Vorhanden sind, z.B. HID (Keyboard, Maus, Joystick), Mass Storage (-> Floppy!)
Wenn alles fertig konfiguriert ist kommt die Stunde (naja, nicht ganz - ca 15 Minuten) der Wahrheit:
make dep && make clean bzImage modules modules_install
Update: Ein 11/2016 aktueller Kernel 3.16 compiliert unter debian ca. 24h lang :O
Kernel kopieren:
cp arch/i386/boot/bzImage /boot; cp System.map /boot
Wichtig: In kursiv gesetzte stellen müssen durch eigene Angaben ersetzt werden!
emerge pcmcia-cs
nano -w /etc/make.conf
USE="acpi directfb fb fbcon cdrom pcmcia emacs exif joystick\
mmx php usb mysql -kde -pam -gnome -cups -spell -nls -alsa -gpm -python -opengl -quicktime"
MAKEOPTS="-j2"
AUTOCLEAN="yes"
KEYMAP="de-latin1-nodeadkeys"
SET_WINDOWKEYS="yes"
CONSOLETRANSLATION
zeile aktivieren.
passwd
useradd username -m -G users,wheel,audio,games -s /bin/bash
passwd username
echo hostname > /etc/hostname
echo domainname > /etc/dnsdomainname
Als Bootloader habe ich grub gewählt, weil er bereit mit der alten SUSE-Installation lief. Das Vaio-Bios (aktuellste Version) macht also keine Probleme.
emerge grub
mv /boot/grub/grub.conf.sample /boot/grub/grub.conf
nano -w /boot/grub/grub.conf
Die Datei zeigt das Booten verschiedener Betriebssysteme auf. Alles was nicht Linux ist, auskommentieren, es sei denn es befindet sich auf auf der Platte (wie bei mir Windows 2000). Der Eintrag für Linux sieht bei mir so aus:
title Gentoo Linux kernel 2.4.26
root (hd0,1)
kernel /boot/bzImage root=/dev/hda2 ide2=0x180,0x368 ide3=off ide4=off video:neofb:mode=1024x768
grub
root (hd0,1)
(In meinem Fall, wenn die Linux Root-Partition auf /dev/hda2 liegt)setup (hd0)
Nun können wir zum ersten mal rebooten! <korkenknall/>
Die große weiße Fläche beim Neustarten ist übrigens ein Fehler im Neomagic-Framebuffer-Treiber. Nicht schön, aber harmlos.
So, das System läuft erstmal. zwar dürfte noch nicht viel funktionieren, aber wir können den Boliden ohne CD booten.
nano -w /etc/conf.d/pcmcia
PCIC="i82365"
in PCIC="yenta_socket""
geändert werden.
/etc/init.d/pcmcia start
sollte [ ok ]
geben.
emerge hotplug
rc-update add pcmcia boot
rc-update add hotplug default
pcmcia
gestartet werden, sonst werden die pcmcia-Module von hotplug
geladen und der cardmgr
startet erst gar nicht.
conf.d/net
gesetzt:nano -w /etc/conf.d/net
Dort feste IP-Adresse oder für dhcp iface_eth0="dhcp"
eintragen
/etc/hosts
auf die lokalen Netzwerkkgegebenheiten anpassen/etc/init.d/net.eth0 restart
emerge sync
gestartet. Am Ende wird auf folgendes hingewiesen (Meldung erscheint wahrscheinlich bei Installation mit neueren Install-CDs nicht, und muß demnach dort nicht beachtet werden.):!!! Your current profile is deprecated and not supported anymore.
!!! Please upgrade to the following profile if possible:
default-linux/x86/2004.2
To upgrade do the following steps:
# emerge -n '>=sys-apps/portage-2.0.51'
# cd /etc/
# rm make.profile
# ln -s ../usr/portage/profiles/default-linux/x86/2004.2 make.profile
etc-update
fällig. Die nachgefragte Datei wird durch das update ersetzt.
cat /boot/System.map >/dev/dsp
läßt ein Stück Kernel-Techno erklingen.
emerge xfce4
installiert X und den Windowmanager.(Das dauert mehrere Stunden, am besten über Nacht laufen lassen, oder mit distcc die Buildjobs verteilen).
/etc/X11/xorg.conf
konfigurieren:startxfce4
gestartet. Ein alias startx='startxfce4'
in der /etc/profile/
löst das Problem jedoch ein- für allemal und X läßt sich wieder mit startx
starten.