Verwaltung von Digitalbildern
Ich bin aber immer noch auf der Suche nach einer vernünftigen Bildverwaltung, die die Bilder in ihrer Struktur belässt, Bilder auf Wechselmedien verwaltet usw.
Unter Windows habe ich mir schon einige Tools angesehen – einige haben sehr interessante Konzepte und Features (z.B. Picasa - benutzt die 3D-Karte und hat ein sehr geniales, ultraschnelles User-Interface), andere sind funktionell, aber hässlich und blöd zu bedienen (ThumbsPlus), wieder andere sind total schwerfällig und wollen meine Bilder erstmal umsortieren oder man muß jedes Bild in die Datenbank bringen (Photoshop Album).
Linux-Programme für die Bildverwaltung
Unter Linux ist die Vielfalt leider längst nicht so groß. Viewer gibt es viele, aber Bildverwaltungen nicht.
Googlen hat folgende Tools hervorgebracht:
- iMatch Bildverwaltung: Kann u.a. nach ähnlichen Bildern suchen
GQview: Bildbetrachter für Gnome mit rudimentären Verwaltungsfunktionen.
- geeqie Bildbetrachter für Gnome. gqview fork
- LPhoto: Bildverwaltung mit direkter Digitalkamera-Anbindung und einfachen Bearbeitungsfunktionen.
- Pixie: Bildverwaltung für KDE
- Ekspos: Image-Viewer (noch) ohne Verwaltungsfunktionen, dafür komplett in Java geschrieben - und damit Plattformunabhängig.
- JIBS: Noch ein Java-basierter Bildbetrachter mit einem etwas unansehnlichen Look and Feel.
- Digikam: Ein recht vielversprechend aussehendes Programm für KDE, welches Bildverwaltungsfunktionen (Alben etc.) mitbringt, und auf einer SQLite DB aufsetzt.
- ShowImg - Betrachter mit Verwaltungsfunktionen für KDE - macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck - muß evaluiert werden.
- Photo Organizing in Linux
Windows-Programme für die Bildverwaltung
Unter Windows gibt es wie gesagt -zig Programme, um die Übersicht über die ständig wachsende Flut von Digitalfotos nicht zu verlieren. Mit Abstand das Beste ist meiner Meinung nach Picasa.
Picasa
Features:
- Picasa macht Gebrauch von der 3D-Karte und ist dadurch sauschnell. Die Thumbnails aus verschiedenen Kategorien scrollen sanft und ruckelfrei über den Bildschirm, selbst auf älteren Grafikkarten.
- Picasa sortiert die Bilder nicht um, sondern bedient sich der Ordnerstruktur die man schon notgedrungen angelegt hat. Mein system hat sich dabei als ideal erwiesen. Ich sortiere die Fotos in Ordnern die ich so benenne
060105_Party_bei_Hannes
, d.h. am 5.1.2006 war eine Party bei Hannes, und dort sind die Bilder entstanden.
- Picasa ordnet die Bilder chronologisch nach dem Zeitstempel des Ordners. Wenn dieser nicht dem Aufnahmedatum entspricht, läßt sich das in Picasa in den Ordnereigenschaften ändern. Das ist praktisch, denn wenn man alte Fotos oder negative einscannt haben diese keine Exif infos. Würde sich das Programm nur darauf verlassen, wären die gescanten Bilder immer zeitlich falsch eingeordnet.
- Picasa bietet interessante Bearbeitungsfunktionen für Bilder, die wirklich funktionieren, z.B. rote Augen entfernen, drehen, beschneiden, farbkorrekturen, s/w-Wandlung mit Filtersimulation, nachschärfen etc. Das Beste daran ist, daß die Bilder selbst nicht verändert werden. Die Korrekturparameter werden in einer
picasa.ini
Datei gespeichert, eine in jedem Bilderordner. Nur wenn man etwas mit den Bildern machen möchte (export, mailen, brennen etc.) werden die Korrekturen angewendet und das Bild selbst verändert. Da eine ini-Datei in jedem ordner liegt, gehen die Arbeiten an den Bildern und an der Struktur nicht verloren, wenn man picasa deinstalliert. Es fehlt eigentlich nur noch ein Linux-Programm was mit diesen Dateen umgehen kann.
- Picasa ist Freeware, google hat einst die Firma gekauft und verteilt das Programm nun kostenlos.
- hier kann man es downloaden: http://picasa.google.com
- Leider gibt es keine Linuxversion
- Wichtiger Hinweis: Picasa hat in der 2.2er Version auf Dual-Core-Prozessoren das Problem, dass das Scannen von Verzeichnissen nicht sauber funktioniert, außerdem kann das Programm einfrieren. Nachdem der Windows-Patch für Dual-Core Systeme und der AMD-Prozessor-"Treiber" für Amd64x2 installiert wurde, funktionierte Picasa einwandfrei. Es muß sich deshalb um einen Fehler von Windows XP handeln.
Siehe auch
Lars: Zu GQView, den ich mitlerweile nur noch verwende, kann ich nur empfehlen, er ist sehr schön konfigurierbar, auch auf etwas schlapperer HW (PIII 500) noch gut einsetzbar da die Thumbnail- und die Ansichtsqualität einstellbar ist. Thumbnails werden schön unterstützt, das beste aber, Pictures sind einfachst in 90° Schritten links oder rechts zu drehen, dabei werden die Exif Informationen nicht vernichtet. Ob das ganze Verlustfrei ist kann ich nur vermuten, da die Datei nicht kleiner wird. Des weiteren läßt sich Gimp direkt aufrufen. Und die Bilder lassen sich hinundher schieben auf der Platte. IMHO das beste Programm z.Z. (Ich nutze die Beta 1.5.6 ohne Abstürze)
Elsni: Cool! Ich denke mal daß das eine verlustfreie Rotation ist, bei der nur ein Flag im Header gesetzt wird. Verlustbehaftete Rotation dürfte wegen der Neukomprimierung auf dem PIII/500 ein paar Sekunden dauern. Gut, daß GQView das Flag scheinbar richtig interpretiert und das Bild in der richtigen Orientierung darstellt. Einige Digitalkameras haben einen eingebauten Orientierungssensor und setzen das Flag entsprechend.
Lars: Zu GQView nochmal, die Rotation der Bilder geschied mittels jpegtran(1)
. In den manpages ist auch zu lesen, das die Transformation verlustlos ist. Allerdings wird das Bild nochmals kopiert, was dann natürlich Bandbreite frist. Aber falls es was besseres gibt, kann man das ja unter Bearbeiten->Einstellungen...->Bearbeitungsprogramme
selbst vornehmen. Wie gesagt, das Programm ist das einzig wahre z.Z.
Elsni: Hast Du Digikam schon mal getestet?
Lars: Ja, die Version 0.5-0.6 bin aber auf ein paar Probleme gestoßen, ich glaube es gab keine so schöne schnelle Ansicht wie bei GQView, oder das Großbild fehlte, oder, ... irgendwas war da. Deshalb habe ich es fallen gelassen, als ich auf GQView gekommen bin.